Station 6

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Altes Schulhaus wird zum Dorfgemeinschaftshaus

In den Jahren 1878-1879 wurde es notwendig ein neues Schulgebäude zu bauen. Der Grund war die Gesetzgebung durch die badische Volksvertretung im Jahr 1876. Beschlossen wurde die sogenannte Simultanschule (Gemeinschaftsschule) in der ab sofort Kinder katholischer und evangelischer Religion zusammen unterrichtet wurden, und nur noch für den Religionsunterricht, wie bis heute üblich, aufgeteilt wurden. …

Der evangelische Pfarrer Johann Philipp Glock und der katholische Pfarrer Julier hielten 1880 die offiziellen Einweihungsfeierlichkeiten ab, wobei Glock kritisch anmerkt: „Für das schöne Stück Geld dürfte das Schulhaus praktischer eingerichtet sein. Die Treppenaufgänge nehmen viel zu viel Platz weg. Auch die Lehrerwohnungen lassen viel zu wünschen übrig. Äußerlich aber ist es ein stattlicher Bau.“

Das bis dahin katholische Schulhaus befand sich links neben der katholischen Kirche und wurde im Jahr 2007 abgerissen. Die evangelische Schule befand sich in der Hauptstraße 22/Ecke Bachgasse.

Nach dem 2. Weltkrieg (1939-1945) kamen ca. 500, aus ihrer Heimat im Osten vertriebene, Flüchtlinge nach Zuzenhausen. Dadurch war nicht mehr genug Platz für alle Kinder und es musste wiederum eine neue Schule gebaut werden. 1951-1953 wurde am Sportplatz an der Etzwiese, wo sich heute das Dietmar Hopp Jugendförderzentrum befindet, eine neue Schule gebaut.

Das „Alte Schulhaus“ wurde dann für Wohnungen genutzt und dient heute den Vereinen des Ortes als Dorfgemeinschaftshaus.

Dass heute, ca. 70 Jahre nach Schließung der Schule, wieder Flüchtlinge auf Grund Krieg und Vertreibung in unsere Gemeinde kommen, und das Gebäude diesen Menschen nun als Wohnung dient, kann wohl als Ironie der Geschichte bezeichnet werden.