Station 3

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Katholische Kirche

Erstmals erwähnt wurde eine Kirche in Zuzenhausen im Jahr 1496 in einem Visitationsbericht der Diözese Worms. Aber wie schon in der Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde beschrieben, gab es seit der Einführung der Reformationen in Zuzenhausen im Jahr 1552 keine katholische Gemeinde mehr. Diese wurde erst wieder im Jahr 1699 gegründet, als die kurpfälzische Landesregierung durch die Wittelsbacher Linie derer von Pfalz-Neuburg wieder katholisch besetzt war. Nach kurzer simultanen Nutzung der 3 bestehenden Religionen, fiel im Jahr 1705 die Kirche mit allen dazugehörigen Pfründen an die katholische Kirchengemeinde.

Die Kirche war aber zu diesem Zeitpunkt baufällig und hatte nicht ein ganzes Fenster, da sie im pfälzischen Erbfolgekrieg schwer beschädigt wurde. Einen neuen Dachstuhl hatte noch die evangelisch reformierte Gemeinde 1692 errichten lassen. Alles in allem war die Kirche aber in einem beklagenswerten Zustand. Die allernötigsten Investitionen konnten durch die neugegründete Schaffnei in Lobenfeld bis zum Jahr 1721 getätigt werden. Die kleine katholische Gemeinde konnte keine eigenen finanziellen Mittel zum weiteren Aufbau und Renovierung aufbringen, und so wandte man sich an die Grundherren derer von Venningen, mit der Bitte um Übernahme der notwendigen Bausachen. Diese lehnten aber alle Verpflichtungen dazu kategorisch ab. Was nicht weiter verwunderlich war, waren die von Venningen schon seit Beginn der Reformationen der evangelischen Lehre zugewandt. Das war dann auch der Ursprung eines fast 100jährigen Prozesses der katholischen Gemeinde mit der Grundherrschaft. Interessierte können im Heimatbuch „Burg, Stadt und Dorf – Zuzenhausen im Elsenzgau“ von Pfarrer Glock, die Chronik dieses Prozesses nachlesen. Im Jahr 1824 fiel dann ein endgültiges Urteil: die Grundherrschaft wurde von der Baupflicht freigesprochen und der katholische Kirchenfiskus wurde als baupflichtig und somit auch als zahlungspflichtig erklärt. Nachdem nun rechtliche Klarheit herrschte, konnte auch schon bald mit dem Neubau begonnen werden. 1825 wurde der Plan gefertigt. Die Bauarbeiten dauerten von 1826 bis zum Juli 1827. Am 12. August 1827 wurde die Kirche feierlich an der Stelle ihrer Vorgängerin eingeweiht, wobei der Glockenturm noch aus der Zeit um ca. 1525 stammt, und somit das älteste Gebäude in Zuzenhausen nach der Burgruine ist. Bei einem Fliegerangriff der alliierten Streitkräfte am 27.12.1944 kurz vor Ende des 2. Weltkrieges, wurde die Kirche stark beschädigt. So mußten die Gottesdienste bis 1948 in das Gasthaus »Elsenztal« verlegt werden. Wenn man die Kirche betritt, fällt der Blick auf die Stirnwand des Chores. Das Wandgemälde zeigt Szenen aus dem Leben Jesu. Es ist ein Werk des Kunstmalers Franz-Valentin Hemmerle von Freiburg aus dem Jahr 1955. Eine weitere Sehenswürdigkeit – ein barockes Meisterwerk – ist die Kanzel von 1742, mit Darstellung der Evangelisten und der Tauf Jesu. Besondere Beachtung verdient die barocke Schleifladen-Orgel von 1774, die auch unter Denkmalschutz steht. Sie ist wohl das älteste bekannte Werk des Orgelbaumeisters Johann Ferdinand Balthasar Stieffell. Die Orgel wurde 1864 von der Gemeinde Bietgheim erworben. Auch sie wurde bei dem Angriff 1944 stark beschädigt, und konnte erst Jahre später in mühevoller Arbeit wieder Instand gesetzt werden. Vor der Zerstörung 1944 war die Kirche außer dem Hochaltar noch mit zwei Seitenaltären, mehreren Heiligenfiguren und Bildern ausgestattet. Die Wände und die Decke waren bemalt und die Kanzel befand sich auf der rechten Seite. Die nach dem 2. Weltkrieg eingebauten Fenster wurden 1986 gegen die Jetzigen ausgetauscht. Von den früher vorhandenen 3 Glocken mußten im Kriegsjahr 1942 die zwei größten abgegeben werden und konnten erst 1958 wieder ersetzt werden. Kurz nach Beginn des neuen Jahrtausends konnte das Geläute um eine weitere Glocke, die gespendet wurde, vervollständigt werden. Die Pfarrei gehört bis 2026 zur Seelsorgeeinheit Sinsheim-Angelbachtal und wird danach mit weiteren Pfarreien nur neuen »Pfarrei Sinsheim St. Jakobus« mit Sitz in Sinsheim zusammengefasst.

Abbildung 1: Die Innenansicht stammt aus der Zeit vor der Zerstörung am Ende des 2. Weltkrieges.

Die Orgel

Hörproben der unter Denkmalschutz stehenden barocken Schleifladen-Orgel von 1774, eingespielt von Wolfgang Werkmann.  

„Dietrich Buxthehude – Präludium C-Dur BuxWV 136“

„Felix Mendelssohn Bartholdy – 1809-1847 – Andante tranquillo – Sonate A Dur“

„Henry Heron – 1730-1795 – Voluntary“